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Indian Art Forum
Galerie station
Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, Frankfurt
 
Eröffnung: Mi, 11. März 09, 20 h, Musik: Indian Vibes, Visuals: 20dre, C.U.Eye

Ausstellungsdauer:12. März bis 12. April 09

 

Die internationale Ausstellung „Indian Art Forum“ zeigt aktuelle Positionen von zehn jungen indischen KünstlerInnen der zweiten und dritten Einwanderergeneration, die in Deutschland, Großbritannien, Österreich und den USA leben. Sie sind mit dem Reichtum beider Kulturen aufgewachsen und setzen dieses Potential in allen künstlerischen Bereichen ein. Die Ausstellung zeigt digitale und analoge Arbeiten aus Fotografie, Interactive Design, Trickfilm, Stopmotion, Malerei, Zeichnung, Installation und Video.

2006 präsentierte Indian Vibes digitale Kunst von britisch-asiatischen Künstlern in der Galerie station. 2007 zeigte Sandip Shah im b.k.i. Kunst von Bombay bis Frankfurt. Was lag also näher, als dieses gemeinsames Projekt zu starten?

Danke an Annette Gloser für die Einladung, die Ausstellung zu kuratieren, an Ilze Black für die Unterstützung und an das Mousonturm Team für die Kooperation.

 


 
Vinita Agarwal (GB)


Vinita Agarwall PortraitVinita Agarwal hat das Central Saint Martins College of Art & Design mit einem MA in Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie abgeschlossen. Vinita ist passionierte Fotografin und arbeitet freiberuflich in London. Bei einer Nonprofit-Organisation in Mumbai leitete sei einen Fotoworkshop für drogen- und alkoholabhängige Straßenkinder. Ziel ist, den Kindern über Fotografie neue Perspektiven und Sichtweisen zu eröffnen. „Meine Absicht war auch, die stereotypen Ansichten über Straßenkinder zu beeinflussen und durch kreative Arbeiten auf ihre Fähigkeiten hinzuweisen.“



Rhythm and Light in Indian Dance

Vinita Agarwal KathakIn ihrem Fotografieprojekt vermittelt Vinita Agarwal einen neuen Blick auf den klassischen indischen Tanz. Im Fokus steht der indische Kathak-Tanz. Vinita hat die Tanzstücke in 20 Sekunden lange Belichtungsphasen herunter gebrochen und so die komplexe Beziehung zwischen den Rhythmuseinheiten Taal und Laya im klassischen indischen Tanz herausgearbeitet. In keiner anderen bedeutenden Kunstform spielt Zeit eine so wichtige Rolle wie im indischen Tanz und in der Musik. Der Basisrhythmus wird als Taal bezeichnet; die gezählte Zeit wird mit Händeklatschen angegeben und folgt einem strukturierten Muster. Diese Zeit wird weiter in Layas unterteilt. Layas haben ebenfalls einen strikten Rhythmus, aber passend zur Musik ein ständig wechselndes Tempo. Vinita hat kleine Lichtquellen and den Händen und den Füßen der Tänzerin angebracht. Die Spuren der Bewegungen werden mit jeder Belichtung festgehalten und so deren Präzision gezeigt.



www.vinitaagarwal.com


 

 

Chiraag Bhakta (USA)

Chiraags Eltern besaßen ein unabhängiges Motel an einem Highway in New Jersey, wo er auch aufwuchs. Schon früh entwickelte er ein lebhaftes Interesse an Kunst. 1999 machte er seinen Bachelor in Bildender Kunst mit Schwerpunkt Graphikdesign an der Hartford Art School und ging dann nach New York. Dort arbeitete er für verschiedene Verlage und Designstudios im Printbereich und für Webdesigns. Nach einigen Jahren in der Profiwelt machte sich Chiraag unter dem Namen „Life Here“ als Graphikdesigner selbständig. Gleichzeitig startete er seine persönliche kreative Arbeit unter dem Namen *PMH (Pardon My Hindi). *Pardon My Hindi benutzt Chiraag, um südasiatische Popkultur zu entwickeln und zu pflegen und. Neben dem Merchandise-Bereich mit Siebdrucken und T-Shirts gibt es auf *Pardon My Hindi einen Blog und das Online-Magazin „What’s the Samarchar?“

Chiraag lebt jetzt in San Francisco/Kalifornien.

Einige der ausgestellten Arbeiten: Fast Friends, Mumbai Smoke, Fantastic Sir, Strange Geometry.

www.lifehere.com
www.pardonmyhindi.com
www.pardonmyhindi.com/blog




 

 

Karan Islania (GB)

Karan Islania PortraitKaran Islania hat das Central Saint Martins College of Art & Design mit einem Bachelor im Zweig 4D abgeschlossen. Seine Arbeiten konzentrieren sich auf bewegte Bilder und da ganz besonders auf den Schnitt. Karan kreuzt Genres und Medien, um Visuals, Sounds und die Übertragung des hörbaren ins Visuelle zu erforschen.

Bridge

Bridge StillBridge ist eine 20-minütige Videomontage, die durch den Komponisten John Cage inspiriert wurde, insbesondere durch sein Konzept, eine Musik ohne einen einzigen überwältigenden Höhepunkt zu komponieren. Die ‚Bridge’ in der Musik wird eingesetzt, um eine Pause zu schaffen, in der die vorigen Parts reflektiert werden können, oder aber um auf den nächsten Höhepunkt vorzubereiten. Song and Dance sind einzigartige Elemente im indischen Film. Diese akustischen Brücken haben visuelle Entsprechungen, die Karan zu einer audio-visuellen Komposition verschmolzen hat. Nach der hinduistischen Kunsttheorie ist ein Rasa das Gefühl, das der Darsteller beim Publikum auslöst. Es gibt neun Grundrasas: Heroismus, Erotik, Erstaunen, Ruhe, Kummer, Abscheu, Wut, Entsetzen, Fröhlichkeit. Die Montage drückt diese Gemütszustände durch einen verblüffenden visuellen Kontext aus:das indische Kino.





 


Manoj Kallupurackal (D/Ägypten)

Manoj Kallupurackal SampleManoj Kallupurackal wurde 1980 in Köln geboren. Er begann sein Studium an der International School of Design in Köln und ging dann an die Universität Bielefeld, wo er seinen Bachelor in Mediendesign mit Schwerpunkt Interface- und Multimediadesign gemacht hat. 2007 schloss er sein Studium an der Fachhochschule in Bielefeld im Bereich Kommunikationsdesign ab. Im selben Jahr zog er nach Kairo, wo er 2008 mit seinem langjährigen Geschäftspartner Sagar Ghoting die Kurian Ghoting LLC gründete. Manoj entwirft und organisiert Projekte für Masala Movement, ein interkulturelles Künstlerkollektiv, das er 2003 gegründet hat.

"Als Inder, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, ziehen mich besonders die kulturelle Vielfalt und die wachsende Bedeutung der Dritten Welt-Länder an. Mich fasziniert, wie Traditionen mit der Gegenwart verschmelzen. Ich glaube ganz stark daran, dass Schranken, die auf Nationalität basieren, durchbrochen werden können, so dass Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und ethischen Einstellungen friedlich zusammenleben und gut zusammen arbeiten können, dass sie ihre kulturspezifischen Unterschiede respektieren, ohne ihre soziale Verantwortung zu vergessen.“


www.masala-movement.com 
www.kurianghoting.com

 


 


Ashok Kapur (D)

Ashok Kapur ESAshok Kapur wurde in 1964 in Frankfurt geboren. Er studierte Architektur an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin und anschließend Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Mittlerweile hat er sich ganz der Zeichnung zugewandt. Er lebt und arbeitet in Stuttgart.

 


 
Sabahat Nawaz (GB)

Sabahat Nawaz hat an dem renommierten National College of Art & Design in Lahore studiert und mit einem BA in Textile Design abgeschlossen. Nach ihrem Umzug nach London entwickelte sie ihre Kenntnisse weiter und hat ihren MA in Design und Textile Futures am Central Saint Martins College of Art & Design abgelegt. Sie setzte ihre Reise durch das dynamische Gebiet der Textilien fort und drang in die interaktiven Medien vor. Sie interessiert es, die Beziehung zwischen Orten und Räumen zu erforschen. Das hat sie in eine andere Dimension von Stoffen und Materialien geführt, in der sie jetzt deren berührbare und fühlbare Eigenschaften untersucht.

i.Wall

i.Wall Mainpicture"i.Wal"l ist ein interaktives Designkonzept das ursprünglich für das neue Terminal 5 am Flughafen Heathrow entwickelt wurde. Um einen kulturübergreifenden Dialog anzustoßen, zweckentfremdet Sabahat RFID-Tags, die in elektronischen Pässen verwendet werden. Sabahats Projekt erforscht die Wichtigkeit von Identität und Kommunikation. Es ist der Versuch, genau solche Räume ins Visier zu nehmen, die überhaupt nicht für soziale Aktivitäten benutzt werden, und sie in Orte für kulturelle Kontakte zu transformieren. "i.Wall" ist ein kluges und nachhaltiges System. Klug, weil es unterschiedliche Nationalitäten anspricht und ein reizvolle Ambiente schafft, und nachhaltig, weil es das Wissen verschiedener kultureller Fertigkeiten in sich aufnimmt. Damit bietet es das Gefühl von Geborgenheit und Einheit in diesen chaotischen Zeiten sozialer Ungerechtigkeiten.

www.sabahatnawaz.com

 


 


Sandip Shah (D)

Sandip Shah PortraitSandip Shah wurde 1972 in Deutschland geboren. Er absolvierte die Städelschule in Frankfurt bei Hermann Nitsch. 2002 gründete er in Darmstadt das b.k.i., die bewohnte Kunstinstallation, die er seitdem bewohnt und bespielt.

Für sein „Projekt Sicherheitsbüro“ filmt er über einen längeren Zeitraum öffentlich sichtbar Besucher des jeweiligen Ortes, diese werden zugleich auf einem Monitor mit ihren Eitelkeiten konfrontiert. Sandip Shah spielt in diesem Projekt auf den zunehmenden Überwachungswahn in unseren Städten an und schlüpft selbst in die Rolle der kontrollierenden Staatsmaschinerie.

Antwerpen HafenAus den authentischen Videoüberwachungen zieht Sandip Shah parallel unzählige schwarz / weiß Videostills, und erstellt Ausdrucke seiner meist unbekannten Protagonisten. Diese fügt er später zu wandgroßen Gesamtbildern zusammen und organisiert dadurch eine sich permanent bewegenden Menschenmasse. Das „Projekt Sicherheitsbüro“ wurde 2007 zum ersten Mal im Atelier Frankfurt realisiert und seitdem an mehreren Orten im In- und Ausland inszeniert.

In seiner facettenreicher Ölmalerei erhalten seine, in digitalen Lichtimpulsen aufgezeichneten Gestalten eine neue Identität jenseits der fotografischen Abbildung. In langwierigen Arbeitsprozessen –Schicht um Schicht - erfindet Shah hier seine Figuren von Hand neu. Es entstehen komplementär verschlüsselte farbige Kraftfelder auf Leinwänden.

www.bewohnte-kunst-installation.de

 

 




Ruby Sircar (Österreich)

Ruby Sircar InstallationRuby Sircar ist Wissenschaftlerin und Künstlerin, zur Zeit lehrt sie am Institut für zeitgenössische Kunst an der Fakultät für Architektur der TU Graz, davor forschte sie als Research Fellow am Theory Department der Jan van Eyck Academie Maastricht und erhielt ein Doktorat in Post-Colonial Studies und Zeitgenössischen Kunstwissenschaften. Ihre Arbeit setzt sich mit kultureller und migrativer Übersetzung und Differenzen, sowie räumlicher, sonischer und medialer Architektur und Wissensproduktion auseinander.


 



Shihab Vaippipadath (D/Indien)

Shihab PortraitShihab wurde 1972 in Kerala/Indien geboren. Er studierte Malerei, Grafik und neue digitale Medien an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.Er lebt jetzt in Berlin und teilweise in Indien. Shihab malt, entwirft Designs und produziert digitale Trickfilme. Er stellt in Deutschland und in Indien aus.

Single digital line
Digital drawing trick film, 2005

Eine einzige lange Digitallinie erschafft auf der digitalleinwand ein Portrait in vier Minuten im rhythmischen – tänzerischen Takt der Trommelschläge. Ein wirklicher Kurzfilm zeigt genau die Entwicklung und Verwandlung der digitalen Linie.



Shihab KrähenfalleCrows trap
Digital drawing trick film, 2007

Die Krähenfalle. Die Krähen, die von Irgendwo außerhalb der Erde herfliegen, sind bezaubert von der Erde. Die Wächterin schützt und wahrt die Erde. Die Krähen sitzen um die Erde herum und beobachten deren Entwicklung. Millionen von Krähen fliegen Richtung Erde. Sie bauen die Nester, legen Eier, um die neue Generation zu bilden. Bedauerlicherweise ist eine davon in die Falle gegangen und versucht, sich zu retten und stößt einen qualvollen Schrei aus.    
 

www.chayam.com



 
 

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