Ship Of Theseus

Wenn die Teile eines Schiffs Stück für Stück ersetzt werden, ist es dann überhaupt noch dasselbe Schiff? Dieses Paradoxon des „Schiff des Theseus“ hat Regisseur Anand Gandhi in seinem ersten Spielfilm umgesetzt, ergreifend und ungewöhnlich, mit philosophischer Tiefe und Cutting edge zugleich. „Ship of Theseus“ wird vom jungen Publikum in Indien begeistert aufgenommen.

Anand Gandhi nähert sich seinem Thema in drei Episoden: Eine ungewöhnliche Fotografin wird für ihre intuitiven Arbeiten gefeiert. Trotz ihrer Erfolge zweifelt sie an sich, und stellt ihre Identität, die Subjektivität und Urheberschaft ihrer Arbeiten in Frage. Ein hoch gebildeter Mönch setzt sich für Pazifismus ein und kämpft für die Rechte von Tieren. Als er lebensgefährlich erkrankt, muss er sich entscheiden zwischen Tod und Medikamenten, die an Tieren getestet wurden. Auf einmal geraten seine Ideale, die er immer für selbstverständlich gehalten hat, ins Wanken. Ein junger Börsenmakler hat ein angespanntes Verhältnis zu seiner Großmutter, um die er sich kümmert, solange sie im Krankenhaus liegt. Als er erfährt, dass einem anderen Patienten eine Niere gestohlen wurde, begibt er sich auf die Suche, die ihn zu groß angelegten Betrügereien im Organhandel führt. Als er den wohlhabenden Empfänger der Niere mit der wahren Herkunft seines gespendeten Organs konfrontiert, muss er entdecken, wie kompliziert und komplex moralische Ansprüche sein können. „Ship of Theseus“ erkundet Fragen von Identität, Gerechtigkeit, Schönheit, Sinn des Lebens und Tod.

• Regie und Buch: Anand Gandhi • Indien 2012 • 139 Min. • Hindi/Englisch mit englischen Untertiteln • Mit: Aida El-Kashef, Neeraj Kabi, Sohum Shah, Faraz Khan, Vinay Shukla, Amba Sanyal • Musik: Rohit Sharman, Naren Chandavarkar, Benedict Taylor