Gulabi Gang

Die Karstlandschaft in Uttar Pradesh im Norden Indiens ist trostlos und staubig – wäre da nicht die „Gulabi Gang“: die resoluten Frauen in den pinkfarbenen Saris und den langen Stöcken. Sie bekämpfen Verbrechen an Frauen, die weitverbreitete Korruption und setzten sich für die Rechte der Dalits (Unberührbaren) ein.

2006 hat Sampat Pal Devi die „Gulabi Gang“ gegründet. Die Mutter von fünf Kindern brachte den Stein ins Rollen, als sie zum Stock griff und mit Verstärkung einiger Frauen einen Polizisten verprügelte. Danach ging sie noch mehrfach vehement gegen gewalttätige Männer und Polizisten vor, die sich weigerten, Vergewaltigungs- und Missbrauchsfälle zu untersuchen. Gegen Devi laufen mittlerweile etliche Strafverfahren. Trotz ihres Mangels an Bildung hat Sampat Pal Devi ihre eigene Version von Feminismus und Gleichstellungspolitik entwickelt. Doch ihre größte Stärke liegt in ihren Worten: an einem Tag untersucht sie den verdächtigen Tod einer jungen Frau, am nächsten protestiert sie wortgewaltig gegen korrupte Politiker.

Mittlerweile haben sich über 150.000 Frauen in der „Gulabi Gang“ zusammengeschlossen. Noch stoßen sie häufig auf Widerstand – ganze Dörfer schließen die Reihen, um Gewaltverbrecher unter ihnen zu schützen.

Regisseurin Nishtha Jain zeigt, „mit welcher Kraft und Würde sich diese aufsässigen Inderinnen erfolgreich gegen männliche Gewalt und Unterdrückung zur Wehr setzen.“ ( Andrea Naica-Loebell, Katalog DOK Filmfestes München)

• Regie und Buch: Nishtha Jain • Dänemark, Norwegen, Indien 2012 • 96 Min. • Hindi mit Englischen Untertiteln