Fandry

Jabyas Familie gehört der Kaste der „Dalits“, der Unberührbaren, an und wird im Dorf nur widerwillig geduldet, um Drecksarbeiten zu verrichten. Der Teenager Jabya verliebt sich unsterblich in seine Mitschülerin Shalu, die aus der Mittelschicht stammt, und er setzt alles daran, sie für sich zu gewinnen. Doch dann muss seine Familie vor den Augen des ganzen Dorfes eine Herde dreckiger Wildschweine einfangen. Eine Katastrophe für Jabya ….

Fandry wurde zum indischen Film des Jahres 2013 gekürt und gilt als indischer Oscar-Anwärter für 2015.

Fandry ist der Debutfilm von Regisseur Nagraj Manjule: „ Fandry ähnelt stark meiner eigenen Geschichte. Ich wurde in einen Nomadenstamm geboren und war der erste in unserer Familie, der eine Schulbildung erhalten hat. Dort lernte ich etwas über die Auffassung und das Konzept von menschlicher Unabhängigkeit, sozialer Gerechtigkeit und Menschenrechten.

Fandry ist eine zarte Liebesgeschichte, die im Herzen eines Teenagers entsteht, aber vor dem Hintergrund einer unsympathischen Gesellschaft. Zugleich ist Fandry die Story eines tapferen Jungen auf seiner energischen und beeindruckenden Jagd nach Selbstbewusstsein, einem besseren materiellen Leben und den Freuden, die damit verbunden sind. Ein Junge, der seine Träume wahr machen möchte und dafür den abscheulichen Minderwertigkeitskomplex überwinden will, der aus dem Gefühl resultiert, nichts als ein dreckiges Schwein in dem üblen Kastensystem Indiens zu sein.“

• Regisseur und Buch: Nagraj Manjule • Indien 2013 • 101 Min. • Marathi mit Englischen Untertiteln • Mit: Kishor Kadam, Chaya Kadam, Somnath Avghade, Suraj Pawar Payeshari